Songs

Gedenkst du mein?

by Josephine Lang From Sechs Lieder (1882) Op. 10

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Text

Gedenkst du mein?
German source: Christian Reinhold

Gedenkst du mein, wenn du mit reinen Blicken
Hinausstrebst in die dunkle Nacht?
Ich denke dein; und, kann mich was erquicken,
So ist's nur, weil ich Dein gedacht.


Gedenkst du mein, wenn dir die Thränen kommen?
Mein Leben ist ein stilles Ach;
Die Freude draus ward mir mit dir genommen,
Und nur der Schmerz ist ewig wach.


Gedenkst du mein, wenn dir die Pulse stocken
Im Kampf des Lebens? Zage nicht!
Der Lorbeer grünt so schön um braune Locken,
Wenn auch das Herz im Busen bricht.


Gedenkst du mein, wenn Freude dir im Herzen
Manchmal die alten Saiten rührt?
So wunderbar sind, ach, der Liebe Schmerzen,
Daß man sie fast wie Freuden spürt.


Gedenkst du mein? Du hast es mir versprochen,
Und darum lebt' ich bisher fort, --
Getrost. Denn, hättest du dein Wort gebrochen,
Wär' mehr gebrochen, als ein Wort.


Gedenkst du mein? Ich weiß: Du hast's gehalten;
Und Seel' um Seele längst sich schlingt
Mit Allgewalt, bis auch von den Gestalten
Der Eisenreif des Schicksals springt.

Composer

Josephine Lang

Josephine Lang (1815-1880) was a much-respected song composer, inspiring early biographies by her contemporary Ferdinand Hiller and son Heinrich Köstlin. Her family included many professional musicians. Initially taught by her mother, the opera…

Performances

Previously performed at:

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