Text & Translation
Adelwold und Emma
German source:
Friedrich Anton Franz Bertrand
Ragt’ ein Ritterschloss empor;
Bären lagen an dem Tor
Beute schnaubend auf der Lauer,
Türme zingelten die Mauer
Gleich den Riesen – bange Schauer
Wehten brausend, wie ein Meer,
Von den Tannenwipfeln her.
Aber finstrer Kummer nagte
Mutverzehrend um und an
Hier am wackern deutschen Mann,
Dem kein Feind zu trotzen wagte;
Oft noch eh der Morgen tagte,
Fuhr er auf vom Traum, und fragte –
Jetzt mit Seufzer – jetzt mit Schrei,
Wo sein teurer Letzter sei?
„Vater! Rufe nicht dem Lieben.“
Flüstert einstens Emma drein –
„Sieh, er schläft im Kämmerlein
Sanft and stolz – was kann ihn trüben?“
„Ich nicht rufen? – sind nicht sieben
Meiner Söhn’ im Kampf geblieben?
Weint’ ich nicht schon fünfzehn Jahr
Um das Weib, das euch gebar?“
Emma hört’s und schmiegt mit Beben
Weinend sich an seine Brust.
„Vater! sieh dein Kind – ach früh
War dein Beifall mein Bestreben!“
Wie, wenn, Trosteswort zu geben,
Boten Gottes niederschweben,
Führt der Holden Red’ und Blick
Neue Kraft in ihn zurück.
Heiter presst er sie ans Herze:
„O vergib, dass ich vergass,
Welchen Schatz ich noch besass,
Übermannt von meinem Schmerze!
Aber sprachst du nicht im Scherze –
Wohl dann! bei dem Schein der Kerze
Wandle mit mir einen Gang
Stracks den düstern Weg entlang.“
Zitternd folgte sie, bald gelangen
Sie zur Halle, graus und tief,
Wo die Schar der Väter schlief;
Rings im Kreis’ an Silberspangen
Um ein achtes hergegangen,
Leuchteten mit bleichem bangen
Grabesschimmer fort und fort
Sieben Lämplein diesem Ort.
Unter’n Lämplein war’s von Steinen …
Traun! erzählen kann ich’s nicht
War’s so traurig zugericht,
War’s so ladend ach zum Weinen.
„Bei den heiligen Gebeinen,
Welchen diese Lampen scheinen,“
Ruft er laut – „beschwör’ ich dich
Traute Tochter, höre mich.
„Mein Geschlecht seit grauen Zeiten
War – wie Rittersmännern ziemt –
Keck, gestreng’ und fast berühmt;
In des Grabes Dunkelheit
Sank die Reih’ von Biederleuten –
Sanken die, so mich erfreuten,
Bis einst der Posaune Hall
Sie wird wecken allzumal.
„Nie vergassen deine Brüder
Dieser grossen Ahnen Wert;
Reich und Kaiser schüzt’ ihr Schwert
Wie ein deckendes Gefieder;
Gib sie, Tochter, gib sie wieder
Mir im wackern Bräutigam,
Dir erkiest aus Heldenstamm.
„Aber Fluch!“ ... Und mit dem Worte
Gleich als jägt ihn Nacht und Graus –
Zog er plötzlich sie hinaus
Aus dem schauervollen Orte …
Emma wankte durch die Pforte:
„Ende nicht die Schrecknensworte!
Denk’ an Himmel und Gericht!
O verwirf, verwirf mich nicht!“
Bleich, wie sie, mit bangem Zagen
Lehnt des Ritters Knappe hier;
Wie dem Sünder wird’s ihm schier,
Den die Schrecken Gottes schlagen;
Kaum zu atmen tät er wagen –
Kaum die Kerze vorzutragen
Hatte, matt und fieberhaft,
Seine Rechte noch die Kraft.
Adelwolden bracht als Weise
Mitleidsvoll auf seinem Ross
Einst der Ritter nach dem Schloss
Heim von einer fernen Reise –
Pflegte sein mit Trank und Speise
Tät’ ihn hegel in dem Kreise
Seiner Kinder – oft und viel
War er tummelnd ihr Gespiel.
Aber Emma ... seine ganze
Zarte Seele webt’ um sie,
War es frühe Sympathie?
Froh umwand sie seine Lanze
Im Turnier mit einem Kranze –
Schwebte leichter dann im Tanze
Mit dem Ritter, keck und treu,
Als das Lüftchen schwebt im Mai.
Rosig auf zum Jüngling blühte
Bald der Niedre von Geschlecht;
Edler lohnte nie ein Knecht
Seines Pflegers Vatergüte;
Aber heiss und heisser glühte –
Was zu dämpfen er sich mühte;
Fester knüpft’ ihn, fester ach!
An das Fräulein jeder Tag.
Fest und fester sie an ihren
Süssen trauten Adelwold.
„Was sind Wappen, Land, und Gold –
Sollt’ ich Arme dich verlieren?
Was die Flitter, so mich zieren?
Was Bankete bei Turnieren?
Wappen, Land, Geschmuck, und Gold
Lohnt ein Traum von Adelwold!“
So das Fräulein, wenn der Schleier
Grauer Nächte sie umfing;
Doch mit eins, als Emma heute
Spät noch betet, weint, und wacht,
Steht, gehüllt in Pilgertracht,
Adelwold an ihrer Seite:
„Zürne nicht, Gebenedeite!
Denn mich treibt’s, mich treibt’s ins Weite!
Fräulein, dich befehl ich Gott!
Dein im Leben und im Tod!
„Leiten soll mich dieser Stecken
Hin in Zions heilges Land –
Wo vielleicht ein Häuflein Sand
Bald den Armen wird bedecken …
Meine Seele muss erschrecken,
Durch Verrat sich zu beflecken
An dem Mann, der, mild und gross,
Er mich trug in seinen Schoss.
„Selig träumt’ ich einst als Knabe
Engel – ach vergib es mir!
Denn ein Bettler bin ich schier;
Nur dies Herz ist meine Habe.“
„Jüngling – ach an diesem Stäbe
Führst du treulos mich zum Grabe,
Du würgest – Gott verzeih es dir!
Die dich liebte für und für!“
Und schon wankte der Entzückte
Als des Fräuleins keuscher Arm –
Ach so weiss, so weich und warm!
Sanft sie hin zum Busen drückte …
Aber fürcherterlicher blickte –
Was ihm schier ihr Kuss entrückte;
Und vom Herzen, das ihm schlug,
Riss ihn schnell des Vaters Fluch.
„Lindre, Vater, meine Wunde –
Keinen Laut aus deinem Munde!
Keine Zähr’ in dieser Stunde!
Keine Sonne die mir blickt!
Keine Nacht die mich erquickt!“
Gold, Gestein, und Seide nimmer
Schwört sie, fort zu legen an;
Keine Zofe darf ihr nahn
Und kein Knappe jetzt und nimmer;
Oft bei trautem Mondesschimmer
Wallt sie barfuss über Trümmer,
Wild verwachsen, steil und rauh,
Noch zur hochgelobten Frau.
Ritter! ach schon weht vom Grabe
Deiner Emma Todtenluft!
Schon umschwärmt der Väter Gruft
Ahnend Käuzlein, Eil’ und Rabe; –
Weh dir weh! an seinem Stäbe
Folgt sie willig ihm zum Grabe
Hin, wo mehr denn Helm und Schild
Liebe, Treu’ und Tugend gilt …
Selbst dem Ritter tät sich senken
Tief und tiefer jetzt das Haupt;
Kaum dass er der Mähr noch glaubt;
Seufzen tät er itzt – itzt denken,
Was den Jüngling konnte kränken? –
Ob ein Spiel von Neid und Ränken? –
Ob? ... Wie ein Gespenst der Nacht
Schreckt’ ihn – was er jetzt gedacht.
Hergeführt auf schwülen Winden,
Muss ein Strahl die Burg entzünden.
Tosend gleich den Wogen wallen
Rings die Gluten – krachend dräun
Säul und Wölbung, Balk’ und Stein,
Stracks in Trümmern zu zerfallen;
Angstruf und Verzweiflung schallen
Grausend durch die weiten Hallen:
Stürmend drängt und atemlos
Knecht und Junker aus dem Schloss.
„Richter! ach verschone!“
Ruft der Greis mit starrem Blick –
„Gott! mein Kind! – es bleibt zurück! –
Rettet – dass euch Gott einst lohne! –
Gold und Silber, Land und Frohen,
Jede Burg, die ich bewohne,
Ihrem Retter zum Gewinn –
Selbst dies Leben geb’ ich hin für sie.“
Gleiten ab von tauben Ohren
Tät des Hochbedrängten Schrei; –
Aber plötzlich stürzt herbei,
Der ihr Treue zugeschworen –
Stürzt nach den entflammten Toren –
Gibt mit Freuden sich verloren;
Jeder staunend fern und nah
Wähnt’ ein Blendwerk, was er sah.
Glut an Glut! und jedes Streben
Schien vergebens! – endlich fasst
Er die teure, süsse Last,
Kalt und sonder Spur von Leben;
Doch beginnt ein leises Beben
Herz und Busen jetzt zu heben
Und durch Flamme, Dampf und Graus
Trägt er glücklich sie hinaus.
Purpur kehrt auf ihre Wangen,
Wo der Traute sie geküsst …
„Jüngling! sage, wer du bist –
Ich beschwöre dich – der Bangen;
Hält ein Engel mich umfangen,
Der auf seinem Erdenflug
Meines Lieben Bildnis trug?“
Starr zusammenschrickt der Blöde –
Denn der Ritter noch am Tor
Lauscht mit hingewandtem Ohr
Jedem Laut der süssen Rede;
Doch den Zweifler tät ermannen
Bald des Ritters Gruss und Kuss
Dem im süssesten Genuss
Hell der Wonne Zähren rannen:
„Du es, du sag’ an, von wannen?
Was dich konnt’ von mir verbannen?
Was dich – nimmer lohn’ ich’s dir –
Emma wiedergab und mir?“
„Deines Fluchs mich zu entlasten
War es Pflicht, dass ich entwich
Eilig, wild und fürchterlich
Trieb’s mich sonder Ruh und Rasten;
Dort im Kloster, wo sie prassten,
Labten Tränen mich und Fasten,
Bis der frommen Pilger Schar
Voll zum Zug versammelt war.
„Doch mit unsichtbaren Ketten
Zog mich plötzlich Gottes Hand
Jetzt zurück von Land zu Land
Her zur Burg, mein Teuerstes zu retten,
Nimm sie, Ritter, nimm und sprich
Das Urteil über mich.“
Emma harrt, in düstres Schweigen,
Wie in Mitternacht gehüllt;
Starrer denn ein Marmorbild,
Harren furchterfüllte Zeugen;
Denn es zweifelten die Feigen,
Ob den Ritterstolz zu beugen
Je vermöcht’ ein hoher Mut
Sonder Ahnenglanz und Gut.
„Dein ist Emma! ewig dein! – längst entscheiden
Tät der Himmel; rein wie Gold
Bist du funden, Adelwold –
Gross in Edelmut und Leiden;
Nimm! – ich gebe sie mit Freuden;
Nimm! – der Himmel tät entscheiden –
Nannte selbst im Donnerlaut
Sie vor Engeln deine Braut.
„Nimm sie hin mit Vatersegen;
Ihn wird neben meine Schuld –
Ach mit Langmut und Geduld!
Der einst kommt, Gericht zu hegen,
Auf die Prüfungswage legen –
Mir verzeihn um euretwegen
Der von eitlem Stolz befleckt,
Beid’ euch schier ins Grab gestreckt.“
Fest umschlungen itzt von ihnen,
Blickt der Greis zum Himmel auf:
„Fröhlich endet sich mein Lauf!“
Spuren der Verklärung schienen
Aus des Hochentzückten Mienen –
Und auf dampfenden Ruinen
Fügt’ er schweigend’ ihre Hand
In das langersehnte Band.
Adelwold and Emma
English translation ©
Richard Wigmore
towered up boldly;
bears lay at the gate,
snorting, awaiting their prey.
Turrets arose from the walls
like giants; eerily the wind
gusted from the fir-tops
like the roaring sea.
But black care constantly gnawed
away at the spirit
of the valiant German knight
whom no foe dared defy.
Often, before the morning dawned,
he would awaken from his dream and ask,
now sighing, now crying out,
‘Where is my beloved youngest boy?’
‘Father, do not call to the dear boy’,
Emma now whispers.
‘See, he is asleep in his little room,
gentle and proud – what can trouble him?’
‘You ask me not to call? Have not seven
of my sons died in battle?
Have I not for fifteen years
mourned the woman who bore you?’
Emma listens, and nestles,
trembling and weeping, against his breast.
‘Father, behold your child! Ah, since I was young
I have sought to win your approval!’
And, as when God’s messengers
gently descend to bring words of comfort,
so the fair maiden’s words and look
give him new strength.
Cheered, he presses her to his heart:
‘O forgive me, that I,
overwhelmed by grief, forgot
what treasure I still possessed!
But you did not speak in jest.
And now, by candlelight,
walk with me straightway
along the dark path.’
Trembling, she followed him; soon they reached
the deep and terrible vault
where their forefathers slept:
arranged in a circle, seven lamps –
the eighth was lacking – hanging on silver clasps
illuminated this place constantly
with pale, troubled,
sepulchral gleam.
Beneath the lamps were stones ...
forsooth! I cannot relate it!
It was so mournful in appearance,
such an invitation to weeping.
‘By the holy remains
for which these lamps shine,’
he cries loudly, ‘I entreat you
to hear me, beloved daughter.
‘Since the misty past, men of my lineage
have been bold, stern and renowned,
as befits knights;
honourable men, whom I cherished,
have one by one descended
into the grave’s darkness,
until the day when the sound of the trumpet
shall awaken them all.
‘Your brothers never forgot
the merit of these great forebears.
Their swords, like protective plumage,
revered the emperor and his realm;
my daughter, restore them to me
in the form of a valiant bridegroom
chosen from a race of heroes.
‘But a curse ... !’ And with these words,
as if stricken by darkness and horror,
he suddenly dragged her
out of the fearful place ...
Emma staggered through the gate:
‘Do not finish your terrible words!
Think of heaven, of the Last Judgment!
Do not, ah do not reject me!’
As pale as the maiden, fearful and apprehensive,
the knight’s squire lurks here;
he feels almost as a sinner
struck by the terrors of God.
He hardly dares breathe;
his right hand, weak and feverish,
scarcely has the strength
to carry the candle.
Adelwold ... the knight once took pity on him
as an orphan, and brought him on his horse
from distant parts
home to his castle.
He tended him with food and drink,
and raised him among
his own children; long and often
did they romp about together.
But Emma ... his whole tender soul
wove around her;
was it the first sign of love?
In the tournament she gaily
crowned his lance with a wreath,
and then she would dance
with the bold and true horseman
more blithely than the wafting May breeze.
Soon the boy of lowly birth
blossomed into a fine young man;
never did a vassal reward more nobly
the paternal kindness of his guardian.
But the feelings he sought to quell
glowed more and more warmly;
each day, alas, they bound him more
to the maiden.
And she, too, became more and more closely bound
to her dear, sweet Adelwold.
‘What do I care for a coat of arms, for land
and gold, if I, poor maiden, should lose you?
What do I care for the finery that adorns me,
for banquets at tournaments?
One dream of Adelwold is worth
a coat of arms, land, jewels and gold!’
So mused the maiden, when the veil
of dark nights enveloped her.
But this night as Emma stays awake,
praying and weeping,
Adelwold all of a sudden appears
at her side dressed as a pilgrim.
‘Do not be angry, blessed one,
for I am driven far from here!
Sweet maiden, God be with you!
I am yours in life and in death!
‘This staff shall lead me
into the Holy Land of Zion,
where, perhaps, a mound of sand
will soon cover this poor man ...
my soul recoils at the thought
of being stained with the betrayal
of the man who, in his kindness and greatness,
took me to his bosom.
‘As a boy I once dreamed blissfully ...
my angel – O forgive me,
for I am almost a beggar;
this heart is my only possession.’
‘Sweet youth, with this staff
you would faithlessly lead me to the grave;
you would kill her – God forgive you! –
who would love you for ever!’
And already the enraptured youth wavered
as the maiden’s chaste arm,
so white, so soft, so warm,
pressed him gently to her breast ...
but the feelings aroused in him by her mere kiss
seemed more terrible still;
and swiftly her father’s curse
tore him from the heart that beat for him.
‘Father, ease my pain –
there is no sound from your lips,
no tears at this hour,
no sun to gaze upon me,
no night to refresh me!’
She swears that henceforth
she will never don gold, jewels or silk;
neither maid nor squire
may approach her, now and for evermore;
often, by the moonlight she loved,
she goes, barefoot, on a pilgrimage, through ruins
that are wild and overgrown, steep and bleak,
to the revered Lady.
Knight! Ah, already the wind of death
blows from your Emma’s grave.
Already screech owls and ravens
flock around your forefathers’ tombs, sensing death;
unhappy man! With his staff
she follows him gladly to the grave,
where, more than helmet and shield, love,
constancy and virtue are prized.
Even the knight now bowed his head
lower and lower;
he scarcely had faith in his mare now;
he sighed, and wondered
what could be troubling the youth –
was it envy and intrigue,
was it ... ? As from a nocturnal phantom he recoils
in horror from the thought that now struck him.
Borne on the sultry winds,
a thunderbolt must have set fire to the castle.
Roaring like the waves
the flames rage all around – pillars and arches,
crossbeams and stones threaten straight away
to crash down in ruins.
Cries of terror and despair echo
horribly through the vast halls:
breathless, servant and squire
rush out of the castle.
‘Lord my Judge! Ah, spare me!’
calls the old man, staring fixedly –
‘Lord! My child – she remains within! –
save her, may God reward you!
Gold and silver, land and farm,
every castle I possess –
all these shall be her rescuer’s reward.
I would even sacrifice my life for her.’
His distressed cries
fall on deaf ears;
but suddenly he appears –
the man who has vowed to be faithful to her.
He rushes to the flaming gates,
and would gladly lose his life;
all are astonished, near and far,
believing what they see to be an illusion.
Flame upon flame! All efforts
seem in vain! Then, at last,
he holds his dear, sweet burden,
cold and without trace of life;
but then, with a slight trembling,
her heart and breast begin to rise,
and through flames, smoke and terror
he carries her safely out.
Crimson returned to her cheeks
where her beloved has kissed her ...
‘Sweet youth! Tell me in my distress
who you are, I entreat you;
am I embraced by an angel
who, on his flight to earth,
has assumed the form of my love?’
The bashful youth is paralysed with fear,
for at the gate the knight
listens with attentive ears
to every word of her sweet speech.
But the doubting youth’s courage was quickly
restored by the knight’s welcoming kiss;
down the old man’s cheeks streamed shining tears
of joy and sweetest pleasure.
‘Is it you? Tell me whence you have come.
What could have driven you away from me?
What has restored you to Emma and to me?
For this I can never reward you.’
‘It was my duty to escape,
in order to release myself from your curse.
In fear I was driven onwards,
swiftly, harshly and without respite.
In the monastery, where they feasted,
tears and fasting consoled me
until the band of devout pilgrims
was assembled for the journey.
‘But, with invisible chains
God’s hand suddenly drew me
back through one land after another
to this castle, to rescue my beloved!
Take her now, noble knight, and pronounce
judgment on me.’
Emma waits, shrouded in a silence
as dark as midnight;
more rigid than marble statues
the fearful onlookers wait.
For the fainthearted among them doubted
that a noble heart alone,
without wealth or ancestral glory,
could ever bend the knight’s pride.
‘Emma is yours, yours for ever! Thus heaven
has long since decreed; you are deemed to be
as pure as gold, Adelwold,
and great in magnanimity and suffering;
take her! With joy I give her to you;
take her! Heaven has decreed it!
In a peal of thunder, before angels,
heaven itself named her as your bride.
‘Take her with a father’s blessing;
he who shall come one day to judge me
will lay that blessing on the scales
alongside my guilt –
may he show patience and forbearance! –
and forgive me for what I have done to you;
for, sullied by vain pride,
I all but drove you both to the grave.’
Warmly embraced by the pair,
the old man now looks up to heaven:
‘Thus my days end joyfully!’
Transfigured happiness shone
from the youth’s enraptured features,
and amid the smoking ruins
he silently took her hand
to seal the long-desired bond.
Adelwold und Emma
German source:
Friedrich Anton Franz Bertrand
Adelwold and Emma
English source:
Richard Wigmore
Hoch und ehern schier von Dauer,
A knight’s castle, ardent and lofty,
Ragt’ ein Ritterschloss empor;
towered up boldly;
Bären lagen an dem Tor
bears lay at the gate,
Beute schnaubend auf der Lauer,
snorting, awaiting their prey.
Türme zingelten die Mauer
Turrets arose from the walls
Gleich den Riesen – bange Schauer
like giants; eerily the wind
Wehten brausend, wie ein Meer,
gusted from the fir-tops
Von den Tannenwipfeln her.
like the roaring sea.
Aber finstrer Kummer nagte
But black care constantly gnawed
Mutverzehrend um und an
away at the spirit
Hier am wackern deutschen Mann,
of the valiant German knight
Dem kein Feind zu trotzen wagte;
whom no foe dared defy.
Oft noch eh der Morgen tagte,
Often, before the morning dawned,
Fuhr er auf vom Traum, und fragte –
he would awaken from his dream and ask,
Jetzt mit Seufzer – jetzt mit Schrei,
now sighing, now crying out,
Wo sein teurer Letzter sei?
‘Where is my beloved youngest boy?’
„Vater! Rufe nicht dem Lieben.“
‘Father, do not call to the dear boy’,
Flüstert einstens Emma drein –
Emma now whispers.
„Sieh, er schläft im Kämmerlein
‘See, he is asleep in his little room,
Sanft and stolz – was kann ihn trüben?“
gentle and proud – what can trouble him?’
„Ich nicht rufen? – sind nicht sieben
‘You ask me not to call? Have not seven
Meiner Söhn’ im Kampf geblieben?
of my sons died in battle?
Weint’ ich nicht schon fünfzehn Jahr
Have I not for fifteen years
Um das Weib, das euch gebar?“
mourned the woman who bore you?’
Emma hört’s und schmiegt mit Beben
Emma listens, and nestles,
Weinend sich an seine Brust.
trembling and weeping, against his breast.
„Vater! sieh dein Kind – ach früh
‘Father, behold your child! Ah, since I was young
War dein Beifall mein Bestreben!“
I have sought to win your approval!’
Wie, wenn, Trosteswort zu geben,
And, as when God’s messengers
Boten Gottes niederschweben,
gently descend to bring words of comfort,
Führt der Holden Red’ und Blick
so the fair maiden’s words and look
Neue Kraft in ihn zurück.
give him new strength.
Heiter presst er sie ans Herze:
Cheered, he presses her to his heart:
„O vergib, dass ich vergass,
‘O forgive me, that I,
Welchen Schatz ich noch besass,
overwhelmed by grief, forgot
Übermannt von meinem Schmerze!
what treasure I still possessed!
Aber sprachst du nicht im Scherze –
But you did not speak in jest.
Wohl dann! bei dem Schein der Kerze
And now, by candlelight,
Wandle mit mir einen Gang
walk with me straightway
Stracks den düstern Weg entlang.“
along the dark path.’
Zitternd folgte sie, bald gelangen
Trembling, she followed him; soon they reached
Sie zur Halle, graus und tief,
the deep and terrible vault
Wo die Schar der Väter schlief;
where their forefathers slept:
Rings im Kreis’ an Silberspangen
arranged in a circle, seven lamps –
Um ein achtes hergegangen,
the eighth was lacking – hanging on silver clasps
Leuchteten mit bleichem bangen
illuminated this place constantly
Grabesschimmer fort und fort
with pale, troubled,
Sieben Lämplein diesem Ort.
sepulchral gleam.
Unter’n Lämplein war’s von Steinen …
Beneath the lamps were stones ...
Traun! erzählen kann ich’s nicht
forsooth! I cannot relate it!
War’s so traurig zugericht,
It was so mournful in appearance,
War’s so ladend ach zum Weinen.
such an invitation to weeping.
„Bei den heiligen Gebeinen,
‘By the holy remains
Welchen diese Lampen scheinen,“
for which these lamps shine,’
Ruft er laut – „beschwör’ ich dich
he cries loudly, ‘I entreat you
Traute Tochter, höre mich.
to hear me, beloved daughter.
„Mein Geschlecht seit grauen Zeiten
‘Since the misty past, men of my lineage
War – wie Rittersmännern ziemt –
have been bold, stern and renowned,
Keck, gestreng’ und fast berühmt;
as befits knights;
In des Grabes Dunkelheit
honourable men, whom I cherished,
Sank die Reih’ von Biederleuten –
have one by one descended
Sanken die, so mich erfreuten,
into the grave’s darkness,
Bis einst der Posaune Hall
until the day when the sound of the trumpet
Sie wird wecken allzumal.
shall awaken them all.
„Nie vergassen deine Brüder
‘Your brothers never forgot
Dieser grossen Ahnen Wert;
the merit of these great forebears.
Reich und Kaiser schüzt’ ihr Schwert
Their swords, like protective plumage,
Wie ein deckendes Gefieder;
revered the emperor and his realm;
Gib sie, Tochter, gib sie wieder
my daughter, restore them to me
Mir im wackern Bräutigam,
in the form of a valiant bridegroom
Dir erkiest aus Heldenstamm.
chosen from a race of heroes.
„Aber Fluch!“ ... Und mit dem Worte
‘But a curse ... !’ And with these words,
Gleich als jägt ihn Nacht und Graus –
as if stricken by darkness and horror,
Zog er plötzlich sie hinaus
he suddenly dragged her
Aus dem schauervollen Orte …
out of the fearful place ...
Emma wankte durch die Pforte:
Emma staggered through the gate:
„Ende nicht die Schrecknensworte!
‘Do not finish your terrible words!
Denk’ an Himmel und Gericht!
Think of heaven, of the Last Judgment!
O verwirf, verwirf mich nicht!“
Do not, ah do not reject me!’
Bleich, wie sie, mit bangem Zagen
Adelwold ... the knight once took pity on him
Lehnt des Ritters Knappe hier;
as an orphan, and brought him on his horse
Wie dem Sünder wird’s ihm schier,
from distant parts
Den die Schrecken Gottes schlagen;
home to his castle.
Kaum zu atmen tät er wagen –
He tended him with food and drink,
Kaum die Kerze vorzutragen
and raised him among
Hatte, matt und fieberhaft,
his own children; long and often
Seine Rechte noch die Kraft.
did they romp about together.
Adelwolden bracht als Weise
But Emma ... his whole tender soul
Mitleidsvoll auf seinem Ross
wove around her;
Einst der Ritter nach dem Schloss
was it the first sign of love?
Heim von einer fernen Reise –
In the tournament she gaily
Pflegte sein mit Trank und Speise
crowned his lance with a wreath,
Tät’ ihn hegel in dem Kreise
and then she would dance
Seiner Kinder – oft und viel
with the bold and true horseman
War er tummelnd ihr Gespiel.
more blithely than the wafting May breeze.
Aber Emma ... seine ganze
Soon the boy of lowly birth
Zarte Seele webt’ um sie,
blossomed into a fine young man;
War es frühe Sympathie?
never did a vassal reward more nobly
Froh umwand sie seine Lanze
the paternal kindness of his guardian.
Im Turnier mit einem Kranze –
But the feelings he sought to quell
Schwebte leichter dann im Tanze
glowed more and more warmly;
Mit dem Ritter, keck und treu,
each day, alas, they bound him more
Als das Lüftchen schwebt im Mai.
to the maiden.
Rosig auf zum Jüngling blühte
And she, too, became more and more closely bound
Bald der Niedre von Geschlecht;
to her dear, sweet Adelwold.
Edler lohnte nie ein Knecht
‘What do I care for a coat of arms, for land
Seines Pflegers Vatergüte;
and gold, if I, poor maiden, should lose you?
Aber heiss und heisser glühte –
What do I care for the finery that adorns me,
Was zu dämpfen er sich mühte;
for banquets at tournaments?
Fester knüpft’ ihn, fester ach!
One dream of Adelwold is worth
An das Fräulein jeder Tag.
a coat of arms, land, jewels and gold!’
Fest und fester sie an ihren
So mused the maiden, when the veil
Süssen trauten Adelwold.
of dark nights enveloped her.
„Was sind Wappen, Land, und Gold –
But this night as Emma stays awake,
Sollt’ ich Arme dich verlieren?
praying and weeping,
Was die Flitter, so mich zieren?
Adelwold all of a sudden appears
Was Bankete bei Turnieren?
at her side dressed as a pilgrim.
Wappen, Land, Geschmuck, und Gold
‘Do not be angry, blessed one,
Lohnt ein Traum von Adelwold!“
for I am driven far from here!
So das Fräulein, wenn der Schleier
‘This staff shall lead me
Grauer Nächte sie umfing;
into the Holy Land of Zion,
Doch mit eins, als Emma heute
‘As a boy I once dreamed blissfully ...
Spät noch betet, weint, und wacht,
my angel – O forgive me,
Steht, gehüllt in Pilgertracht,
for I am almost a beggar;
Adelwold an ihrer Seite:
this heart is my only possession.’
„Zürne nicht, Gebenedeite!
‘Sweet youth, with this staff
Denn mich treibt’s, mich treibt’s ins Weite!
you would faithlessly lead me to the grave;
Fräulein, dich befehl ich Gott!
you would kill her – God forgive you! –
Dein im Leben und im Tod!
who would love you for ever!’
„Leiten soll mich dieser Stecken
And already the enraptured youth wavered
Hin in Zions heilges Land –
as the maiden’s chaste arm,
Wo vielleicht ein Häuflein Sand
so white, so soft, so warm,
Bald den Armen wird bedecken …
pressed him gently to her breast ...
Meine Seele muss erschrecken,
but the feelings aroused in him by her mere kiss
Durch Verrat sich zu beflecken
seemed more terrible still;
An dem Mann, der, mild und gross,
and swiftly her father’s curse
Er mich trug in seinen Schoss.
tore him from the heart that beat for him.
„Selig träumt’ ich einst als Knabe
‘Father, ease my pain –
Engel – ach vergib es mir!
there is no sound from your lips,
Denn ein Bettler bin ich schier;
no tears at this hour,
Nur dies Herz ist meine Habe.“
no sun to gaze upon me,
„Jüngling – ach an diesem Stäbe
no night to refresh me!’
Führst du treulos mich zum Grabe,
Du würgest – Gott verzeih es dir!
Die dich liebte für und für!“
Und schon wankte der Entzückte
She swears that henceforth
Als des Fräuleins keuscher Arm –
she will never don gold, jewels or silk;
Ach so weiss, so weich und warm!
neither maid nor squire
Sanft sie hin zum Busen drückte …
may approach her, now and for evermore;
Aber fürcherterlicher blickte –
often, by the moonlight she loved,
Was ihm schier ihr Kuss entrückte;
she goes, barefoot, on a pilgrimage, through ruins
Und vom Herzen, das ihm schlug,
that are wild and overgrown, steep and bleak,
Riss ihn schnell des Vaters Fluch.
to the revered Lady.
„Lindre, Vater, meine Wunde –
Even the knight now bowed his head
Keinen Laut aus deinem Munde!
lower and lower;
Keine Zähr’ in dieser Stunde!
he scarcely had faith in his mare now;
Keine Sonne die mir blickt!
he sighed, and wondered
Keine Nacht die mich erquickt!“
what could be troubling the youth –
Gold, Gestein, und Seide nimmer
Borne on the sultry winds,
Schwört sie, fort zu legen an;
a thunderbolt must have set fire to the castle.
Keine Zofe darf ihr nahn
Und kein Knappe jetzt und nimmer;
Oft bei trautem Mondesschimmer
Wallt sie barfuss über Trümmer,
Wild verwachsen, steil und rauh,
Noch zur hochgelobten Frau.
Ritter! ach schon weht vom Grabe
Roaring like the waves
Deiner Emma Todtenluft!
the flames rage all around – pillars and arches,
Schon umschwärmt der Väter Gruft
crossbeams and stones threaten straight away
Ahnend Käuzlein, Eil’ und Rabe; –
to crash down in ruins.
Weh dir weh! an seinem Stäbe
Cries of terror and despair echo
Folgt sie willig ihm zum Grabe
horribly through the vast halls:
Hin, wo mehr denn Helm und Schild
breathless, servant and squire
Liebe, Treu’ und Tugend gilt …
rush out of the castle.
Selbst dem Ritter tät sich senken
‘Lord my Judge! Ah, spare me!’
Tief und tiefer jetzt das Haupt;
calls the old man, staring fixedly –
Kaum dass er der Mähr noch glaubt;
‘Lord! My child – she remains within! –
Seufzen tät er itzt – itzt denken,
save her, may God reward you!
Was den Jüngling konnte kränken? –
Gold and silver, land and farm,
Ob ein Spiel von Neid und Ränken? –
every castle I possess –
Ob? ... Wie ein Gespenst der Nacht
all these shall be her rescuer’s reward.
Schreckt’ ihn – was er jetzt gedacht.
I would even sacrifice my life for her.’
Hergeführt auf schwülen Winden,
His distressed cries
Muss ein Strahl die Burg entzünden.
fall on deaf ears;
Tosend gleich den Wogen wallen
Crimson returned to her cheeks
Rings die Gluten – krachend dräun
where her beloved has kissed her ...
Säul und Wölbung, Balk’ und Stein,
‘Sweet youth! Tell me in my distress
Stracks in Trümmern zu zerfallen;
who you are, I entreat you;
Angstruf und Verzweiflung schallen
am I embraced by an angel
Grausend durch die weiten Hallen:
who, on his flight to earth,
Stürmend drängt und atemlos
has assumed the form of my love?’
Knecht und Junker aus dem Schloss.
„Richter! ach verschone!“
The bashful youth is paralysed with fear,
Ruft der Greis mit starrem Blick –
for at the gate the knight
„Gott! mein Kind! – es bleibt zurück! –
listens with attentive ears
Rettet – dass euch Gott einst lohne! –
to every word of her sweet speech.
Gold und Silber, Land und Frohen,
Jede Burg, die ich bewohne,
Ihrem Retter zum Gewinn –
Selbst dies Leben geb’ ich hin für sie.“
Gleiten ab von tauben Ohren
But the doubting youth’s courage was quickly
Tät des Hochbedrängten Schrei; –
restored by the knight’s welcoming kiss;
Aber plötzlich stürzt herbei,
down the old man’s cheeks streamed shining tears
Der ihr Treue zugeschworen –
of joy and sweetest pleasure.
Stürzt nach den entflammten Toren –
‘Is it you? Tell me whence you have come.
Gibt mit Freuden sich verloren;
What could have driven you away from me?
Jeder staunend fern und nah
What has restored you to Emma and to me?
Wähnt’ ein Blendwerk, was er sah.
For this I can never reward you.’
Glut an Glut! und jedes Streben
‘It was my duty to escape,
Schien vergebens! – endlich fasst
in order to release myself from your curse.
Er die teure, süsse Last,
In fear I was driven onwards,
Kalt und sonder Spur von Leben;
swiftly, harshly and without respite.
Doch beginnt ein leises Beben
In the monastery, where they feasted,
Herz und Busen jetzt zu heben
tears and fasting consoled me
Und durch Flamme, Dampf und Graus
until the band of devout pilgrims
Trägt er glücklich sie hinaus.
was assembled for the journey.
Purpur kehrt auf ihre Wangen,
‘But, with invisible chains
Wo der Traute sie geküsst …
God’s hand suddenly drew me
„Jüngling! sage, wer du bist –
back through one land after another
Ich beschwöre dich – der Bangen;
to this castle, to rescue my beloved!
Hält ein Engel mich umfangen,
Take her now, noble knight, and pronounce
Der auf seinem Erdenflug
judgment on me.’
Meines Lieben Bildnis trug?“
Starr zusammenschrickt der Blöde –
Emma waits, shrouded in a silence
Denn der Ritter noch am Tor
as dark as midnight;
Lauscht mit hingewandtem Ohr
more rigid than marble statues
Jedem Laut der süssen Rede;
the fearful onlookers wait.
Doch den Zweifler tät ermannen
‘Emma is yours, yours for ever! Thus heaven
Bald des Ritters Gruss und Kuss
has long since decreed; you are deemed to be
Dem im süssesten Genuss
as pure as gold, Adelwold,
Hell der Wonne Zähren rannen:
and great in magnanimity and suffering;
„Du es, du sag’ an, von wannen?
take her! With joy I give her to you;
Was dich konnt’ von mir verbannen?
take her! Heaven has decreed it!
Was dich – nimmer lohn’ ich’s dir –
In a peal of thunder, before angels,
Emma wiedergab und mir?“
heaven itself named her as your bride.
„Deines Fluchs mich zu entlasten
‘Take her with a father’s blessing;
War es Pflicht, dass ich entwich
he who shall come one day to judge me
Eilig, wild und fürchterlich
will lay that blessing on the scales
Trieb’s mich sonder Ruh und Rasten;
alongside my guilt –
Dort im Kloster, wo sie prassten,
may he show patience and forbearance! –
Labten Tränen mich und Fasten,
and forgive me for what I have done to you;
Bis der frommen Pilger Schar
for, sullied by vain pride,
Voll zum Zug versammelt war.
I all but drove you both to the grave.’
„Doch mit unsichtbaren Ketten
Warmly embraced by the pair,
Zog mich plötzlich Gottes Hand
the old man now looks up to heaven:
Jetzt zurück von Land zu Land
‘Thus my days end joyfully!’
Her zur Burg, mein Teuerstes zu retten,
Transfigured happiness shone
Nimm sie, Ritter, nimm und sprich
from the youth’s enraptured features,
Das Urteil über mich.“
and amid the smoking ruins
Emma harrt, in düstres Schweigen,
Wie in Mitternacht gehüllt;
Starrer denn ein Marmorbild,
Harren furchterfüllte Zeugen;
Denn es zweifelten die Feigen,
Ob den Ritterstolz zu beugen
Je vermöcht’ ein hoher Mut
Sonder Ahnenglanz und Gut.
„Dein ist Emma! ewig dein! – längst entscheiden
Tät der Himmel; rein wie Gold
Bist du funden, Adelwold –
Gross in Edelmut und Leiden;
Nimm! – ich gebe sie mit Freuden;
Nimm! – der Himmel tät entscheiden –
Nannte selbst im Donnerlaut
Sie vor Engeln deine Braut.
„Nimm sie hin mit Vatersegen;
Ihn wird neben meine Schuld –
Ach mit Langmut und Geduld!
Der einst kommt, Gericht zu hegen,
Auf die Prüfungswage legen –
Mir verzeihn um euretwegen
Der von eitlem Stolz befleckt,
Beid’ euch schier ins Grab gestreckt.“
Fest umschlungen itzt von ihnen,
Blickt der Greis zum Himmel auf:
„Fröhlich endet sich mein Lauf!“
Spuren der Verklärung schienen
Aus des Hochentzückten Mienen –
Und auf dampfenden Ruinen
Fügt’ er schweigend’ ihre Hand
In das langersehnte Band.
Composer
Franz Schubert
Franz Peter Schubert was an late Classical and early Romantic composer. He produced a vast oeuvre during his short life, composing more the 600 vocal works (largely Lieder), and well as several symphonies, operas, and a large body of piano music. He…
Poet
Friedrich Anton Franz Bertrand
Little is known of the life of Friedrich Bertrand: according to recent information he was born in the vicinity of Halle, dying sometime after 1828, probably in Dessau. He was private secretary to the tax authorities, before becoming a freelance…